Die drei Fragezeichen Fans - Banner

 

Das Logbuch der Aldebaran:
28.03.2002 - Der erste Tag
  Zum nächsten Tag

Team - Fotos - Logbuch - Roman & Skript

12.55 Uhr

Das Wetter ist ausgezeichnet. Ich stehe vor dem Restaurant "Il Grappolo" und traue mich nicht alleine rein. Wer weiß, vielleicht sind nicht alle Italiener so umgänglich wie Maggus? Da kommt ein junger Mann mit Pferdeschwanz und Teetasse auf mich zu. Es ist Orff. Wir finden beide, dass man Tee auch gut vorm Restaurant trinken kann, entschließen uns dann aber doch nach einer Viertelstunde, uns vorsichtig ins Innere des Etablissements zu wagen.

13.20 Uhr

Hurra, wir haben etwas zu trinken bekommen. (Notiz: Nicht alle Italiener sind so umgänglich wie Maggus.) Orff und ich sind immer noch alleine, aber das macht uns nichts. Immerhin ist ja noch der Kellner mit dem freundlichen Orkgesicht da. Da ruft Tante Patricia an. Sie ist noch in Münster und weiß nicht, ob sie abgeholt wird. Wir überlegen, Workshopchauffeur Nigel den Auftrag zu erteilen...

13.50 Uhr

Wir beobachten eine Gruppe Jugendlicher, die die Eingangstür des Restaurants nicht finden. Nach einigem Suchen entscheiden sie sich, "Il Grappolo" über den durch Tische versperrten Nebeneingang zu entern und latschen dabei ungeniert durch den Nachtisch-Cappuccino zweier älterer Großhansdorfer Damen. Wir ziehen die Augenbrauen hoch und machen ein "tststs" auf die Jugend von heute.

13.51 Uhr

Die Jugend von heute hat sich soeben an unseren Tisch gesetzt. Sie besteht aus Gräfin Zahl, Spider, Billy Towne sowie ihrer neugewonnenen Cousine Bob. (Notiz: Es ist absolut ok, ein Restaurant durch den Nebeneingang zu betreten, selbst wenn er von einem Tisch mit älteren Großhansdorfer Cappuccino-Tanten versperrt wird.)

14.20 Uhr

Wir bestellen unser Essen. Der Ork bittet um die Nennung von Nummern, stellt sich aber pissig an, als ich "einmal Verschwundener Schatz, kleine Portion" bestelle. (Notiz: Italiener wissen nicht, was sie wollen.) Anakin ruft an und gibt blöd damit an, dass sie, Seltengucker, Lonny und Rehook schon da sind. Wir finden das doof, schließlich wollten wir die ersten sein. Außerdem glauben wir ihr nicht, dass sie sich nicht verfahren haben. Wir vermuten, dass Redhook das nur geschickt vertuscht hat.

14.50 Uhr

Wir warten auf dem Kinderspielplatz vor dem Bahnhof auf MsLarson. Billy hat die Wipptiere entdeckt und will den Workshop hier stattfinden lassen.

15.03 Uhr

Von ihrem Wipptier aus sieht Billy MsLarson als erste. Ich bin erstaunt, weil ich zunächst nur eine ältere Dame mit Hut ausmachen kann und denke an die Vorzüge einer Frischzellenkur.

15.15 Uhr

Wir sind im Landschulheim Holstentor angekommen. Das Wetter ist immer noch ausgezeichnet, das Haus sieht klasse aus. Leider gibt es feindliche Piraten: Redhook überfällt uns mit einer wilden Knuddelattacke.

15.17 Uhr

Redhook und Lonny gründen die Parkbank-Boys. Ihr Ziel: Sonne, Kaffee und Kippen für alle.

15.34 Uhr

Herbergsvater Max (Notiz: Er ist kein Italiener. Gut.) begrüßt uns in der Tenne und zeigt uns das Gelände. Kurz darauf platzt Workshopchauffeur Nigel mit Sonnenbrille auf der Nase in die Begrüßungsrunde des Herbergsvaters und beschwert sich gutgelaunt und mit lauter Stimme über die Dunkelheit in der Tenne. Max ist irritiert.

15.45 Uhr

Wir haben große Mühe, Duncan von der Wippe fernzuhalten. Wir occupieren das Lehrerzimmer und jemand stellt den Kühlschrank auf Tiefkühlung ein. Leider hält ihn niemand davon ab.

15.53 Uhr

Die Zimmerverteilung beginnt. Ich habe Angst.

16.30 Uhr

Ich habe mich wieder aus meinem Versteck getraut. Die Schlacht um die Schlafplätze ist vorüber. Wir erinnern uns an unsere Schulzeit und zählen die Verletzen. Duncan wippt.

17.15 Uhr

Jenny ruft an: Für ein ehrgeiziges Rekordprojekt ist es ihr gelungen, einen durchgehenden Stau zwischen Düsseldorf und Hoisdorf zu organisieren. Die Hardcorestausteher werden deshalb zum Abendessen nicht da sein. Orff und Lonny machen sich an die Installation der Technik. Redhook sucht seine Cola.

17.23 Uhr

Duncan wippt. Alle anderen haben von mir Arbeitsblätter mit Rollensteckbriefen bekommen und überlegen, wer sie eigentlich sind.

18.00 Uhr

Es gibt Abendessen. Keiner traut sich, den bräunlichen Saft aus dem rechten Automaten zu probieren, aber das Essen ist lecker. Ich versuche Freiwillige für den Tischdienst zu gewinnen.

19.00 Uhr

Jenny, Kaltberg, Tante Patricia, Smice und Andrea (aber nur für kurze Zeit!) betreten den Workshop als registrierte Benutzer und stürzen sich sofort auf die bereitgestellten Schnittchen vom Abendessen. Nachdem der Hunger gestillt ist und ausreichend Getränke verteilt sind, kann es losgehen: Ich stelle den Zeitplan vor und verliere schlagartig alle Sympathien in der Gruppe. Keiner mag mich mehr - aber ich kenne das. Ich bin Lehrerin.
Wir machen eine Vorstellungsrunde, in der jeder sich und seine Rolle präsentiert. Ich komme mir doof vor, denn ich bin eine 56jähre Berlinerin, die Wert auf ein früsch jewüschtes Treppenhaus legt. Dafür muss Workshop-Wahrsagerin Madame Ällih ein Zelt als Wohnort und eine ausgeprägte Abneigung zur Realität angeben - ist ja auch nicht viel besser. Unser Liebling ist übrigens der Schlumpfwecker. Eine sehr anspruchvolle Rolle, die viel Gespür für Charakternuancen verlangt.

19.54 Uhr

Ich teile Gruppen ein und gebe ihnen den Auftrag, innerhalb von einer halben Stunde eine Hörspielszene auf die Bühne zu bringen. Ich gucke alle böse an und verlange äußerste Disziplin bei der präzisen Formulierung der Dialoge und der Organisation der Kostüme und Requisiten. Orff und ich spielen die Straßen-Sperr-Szene aus der bedrohten Ranch. Nach kurzer Besprechung finden wir Stegreif-Interpretationen sehr interessant.

20.25 Uhr

Die Parkbank-Boys tagen. Einstimmig wird Kaltberg in den Vorstand gewählt.

20.30 Uhr

Die fertigen Szenen werden vorgestellt. Ich habe den Eindruck, dass Bob und Spider es toll finden, Workshopchauffeur Nigel als Matratze zu benutzen. Ich glaube, sie haben das sehr oft geübt. (Notiz: Die Strandtreppen-Szene aus dem Unheimlichen Drachen eignet sich sehr gut zur szenischen Darstellung.) Orff und ich stellen fest, dass Stegreifinterpretationen doch nicht so ganz einfach sind. Irgendwie endet unsere Szene so, dass der völlig eingeschüchterte Lieutenant Statler (ich) den grimmigen Mr. Barron (Orff) am Ende passieren lässt. Außerdem vergesse ich, dass sich ein Schuß aus meiner Papierrolle lösen sollte.

21.00 Uhr

Neues Spiel, neues Glück. Wir bilden zwei Gruppen und sprechen mit verstellter Stimme Zitate aufs Tonband (Notiz: Wir haben eine Opernsängerin, einen Kontrabass, eine Fachfrau für Indianersprachen und Jean Pütz in der Gruppe.).

21.36 Uhr

Wir spielen Zitateraten. Die anderen erkennen meine Jean-Pütz-Stimme sofort. Das finde ich ziemlich doof. Dafür halten sie aber Lonny für die Opernsängerin. Kurze Zeit später verdächtigen sie Lonny, der Kontrabass zu sein. Dann wird Lonny auch noch für die Fachfrau für Indianersprachen gehalten. Als wir schließlich mit Raten an der Reihe sind, fällt uns bei den Zitaten der gegnerischen Mannschaft auch sofort immer Lonnys charakteristische Stimme auf.

22.03 Uhr

Der gemütliche Teil des Abends beginnt. Workshop-Brandmeister Orff entzündet ein lustiges Feuer im Kamin und Redhook packt den geliehenen Laptop aus, um uns mit Musik zu versorgen. Tante Patricia schmeißt Purpurtunk Marke "Egal" in die Runde.

22.56 Uhr

Redhook hat entdeckt, dass er eine Menge deutscher Schlager auf seinem Laptop hat. Anni findet das etwas schade, aber alle anderen sind begeistert. Billy, Patricia, Duncan und ich tanzen zu "Moskau".

23.17 Uhr

Anni hat ihre Blöckflöte ausgepackt und führt mit Al Parker ein Fachgespräch über klassische Flötenmusik. Außerdem versucht sie Rudi Carrell mit "Wann wird's mal wieder endlich Sommer?" zu übertönen. Die Parkbank-Boys tagen.

    Zum nächsten Tag Nach oben